„Ich finde mich als Frau in mittelalterlichen Bauernklamotten in einer dunklen Kate am Herd wieder. Ich schufte in der Küche. Mein kleiner Sohn hängt an meinem Rockzipfel und bettelt um Aufmerksamkeit. Ich vermute er ist ca. 4 Jahre alt. Ich habe alle Hände voll zu tun. Mein Mann kommt torkelnd zur Tür herein, lässt sich auf den Küchenschemel fallen und lallt Befehlstöne. Ich reagiere nicht. In mir steigt die Wut hoch. Wut über dieses armselige Leben, Wut auf ihn, der seinen Frust im Alkohol erstickt. Ich drehe mich um, trete gegen den Schemel und er kracht zu Boden. Es interessiert mich nicht mehr. Die Liebe die uns eins verband, ist erloschen. Ich kann das so stark spüren, dass es mich traurig und ohnmächtig macht. Ich packe das bisschen, was ich noch habe in einem Beutel zusammen, nehme meinen Sohn an die Hand und verlasse dieses Haus, diesen Mann und dieses Leben. Im Moment weiß ich noch nicht wohin, ich gehe weiter, einfach weiter durch das Dorf, durch den angrenzenden Wald. Je weiter ich mich von dem Haus, dem Ort, welcher einst meine Heimat war entferne, macht sich in mir ein großartiges Gefühl von Freiheit und Zuversicht breit. Es gibt mir Kraft, die nächste Zeit zu überstehen. Langsam wird es dunkel und ich suche mir mit meinem Sohn eine geschützte Ecke an einem großen breiten Baumstamm. Wir kuscheln uns zusammen unter der kratzenden dicken Wolldecke und schlafen in Frieden ein. Am nächsten Morgen kitzelt uns die Sonne an der Nase wach. Wir waschen uns Hände und Gesicht am Fluss, essen ein wenig Brot und ziehen weiter. Ich fühle mich so leicht und glücklich. Mein Sohn hüpft und springt neben mir her. Ihm scheint es ähnlich zu gehen. In der Nacht habe ich mir überlegt zu meiner Schwester zu gehen. Ich bereue keine Minute dieses Leben dort verlassen zu haben. Ich habe sowieso schon viel zu lange gewartet und ertragen.“
Was soll mir bzw. meiner Klientin dieses Erlebnis für das heutige Leben sagen?
Sei Dir selbst wichtig. Erfahre wie es ist, wenn Du für Dich handelst. Nimm das Gefühl der Weite, Freiheit und Sicherheit wahr, dass von wo auch immer auf einmal herkommt, wenn Du den Mut hast Deinen Weg zu gehen. Verlasse Deine Komfortzone und stürze Dich in Dein Leben. Es wartet auf Dich, gelebt und nicht ertragen zu werden.
In Deinen inneren Bildern kannst Du fühlend erfahren, wie es ist Deinen eigenen Weg zu gehen. Du findest den Mut für Deinen heutigen Weg, da Du weißt, wie sich Dein Leben anfühlen kann. Du musst es Dir nicht mehr nur vorstellen, Du erfährst es – einfach so.
Wir haben alle, jeder seine eigene individuelle „Baustelle“ – Deine Seele kennt Deinen individuellen Weg der Lösung. Ich wünsche Dir den Mut diesen Dir wenigstens anzusehen.
Herzlichst
Kristine Henniges
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